Alle Jahre wieder Salzkammergut-Trophy

Gepostet von Sabine Söllinger & Sepp Putz

Vergangenes Wochenende stand wieder das größte Mountainbikespektakel Europas am Programm. Bei widrigsten Wetterbedingungen standen 7 motivierte biking6-er am Start.

Größter Respekt gebührt Josef Putz, der bei diesen Verhältnissen die A-Strecke (210km und 7119hm) in 15:33 finishte.

Max Neudorfer und Thomas Pichler nahmen die B-Strecke (119,5km und 3848hm) in Angriff.
Markus Zallinger, Roland Seiringer, Voglhuber Norbert und Judith Fabian gingen auf der C-Stecke (74km und 2446hm) ins Rennen.
Alle Teilnehmen konnten gute Resultate einfahren.

Unter dem Motto "einmal Hölle und zurück" hat Sepp seine Eindrücke von dem härtesten aber auch emotionalsten MTB-Rennen zusammengefasst:

Vor 2,5 Jahren bin ich dem MTB-Verein biking6 beigetreten. Von Anfang an war ich begeistert davon, wie es ist wenn alle die GLEICHE Leidenschaft teilen.

2015 fuhr ich in Goisern die C-Strecke mit 74km und 2446hm.
Damals habe ich die Bezwinger der A- Strecke als Helden am Mountainbike gesehen. Jeden Träger eines schwarzen Finisher T-Shirt`s habe ich meinen Respekt kund getan und ihm gratuliert.---Selber einmal einer davon zu sein schien absolut unmöglich!!!

2016 schaffte ich mit wenig Training die B-Strecke mit 119,5km und 3848hm in 7:59min.

Im März 2017 gingen wir zu viert die Große Reib´n. Mit Wuppinger Wolfi und Moser Mario auch beide B6-Mitglieder sowie Scherer Tom schafften wir die erste Tagesetappe dieser Monsterskitour in genau 16 Stunden.

Genau 16 Stunden ist auch das Zeitlimit für die A-Strecke 210,2km und 7119hm in Goisern. Jetzt entstand die Idee sich anzumelden und das Unmögliche ein Jahr vor dem 40iger einfach mal zu versuchen.
Unter dem Motto"Ich hab nix zu verlieren und es wird mich keiner auslachen wenn ich nach 150km aus dem Rennen genommen werde.

Von meiner Frau und meinen beiden Kindern habe ich sofort vollste Unterstützung erhalten. Dieser Faktor war für mich so wertvoll wie eine lange Trainingseinheit und das jede Woche.

Neues Race-Bike im April zugelegt und mit dem Vereinstrainingslager in Kobarid (SLO) begann das Training für den Höllenritt in Goisern.
Beim Trainingslager setzte ich mir das Ziel nachdem ich ein Jahr zuvor in Kobarid die 3000hm an einem Tag gefahren bin, das ich jetzt die 4000hm Nuß knacken muss.
Es gelang und die Mission Goisern konnte ich weiter verfolgen.

Die wöchentlichen Vereinsausfahrten waren Pflichttermine. Die Jahre davor bin ich immer hinten nachgefahren und jetzt bist vorne mit dabei....die Motivation steigt!

Am 15.Juni fuhr ich mit meinem Vereinskollegen Moser Mario die blaue Dachsteinrunde mit 4900hm an einem Tag-begleitet von Top Wetter, Spaß und Gesäßschmerzen da die neue Hose erst eingefahren werden mußte.

Am 24. Juni fuhr ich beim Kitzalpbike die Ultradistanz in 7 Stunden. Ein Jahr zuvor wurde ich noch auf eine andere Distanz umgeleitet da ich das Zeitlimit mit meiner Leistung nicht einhalten konnte.

Eine Woche vor Goisern bin ich auf`s Radl nicht mehr aufgestiegen. Ich war kurz davor den Spaß zu verlieren und ich wollte ja heiß sein für das Rennen.

Samstag 4 Uhr früh Tagwache am Campingplatz und der Regen brasselt in Strömen auf das Busdach. So verrückt, dass es schon wieder motivierend ist.
Um 4:45 bist du dann am Start unter Gleichgesinnten und das Ganslhautfeeling beginnt.
Am schwierigsten MTB-Tagesetappenrennen europaweit, wahrscheinlich sogar weltweit teilnehmen zu dürfen ist für einen Hobbysportler eine riesen Ehre!!
Egal ob du es schaffst oder nicht.

Endlich geht's los und du bist einer von denen, die du ein Jahr zuvor am Start als Zuschauer mit Tränen in den Augen noch fast vergöttert hast.

Nach 4 Stunden im strömenden Regen viel die Pulsmessung und der Computer aus. Der Zeitpolster wurde von Limit zu Limit immer größer und als ich nach 125km und ca. 4000hm über eine Stunde unter dem Limit war habe ich mir zum ersten mal gedacht das es jetzt kein Versuch mehr ist sondern das du es tatsächlich schaffen könntest.

Mit diesem Gefühl verdrängst du den Schüttelfrost die Schmerzen an den Achillessehnen und in den Kniekehlen.
Bei den glitschigen schwierigen Abfahrten vollste Konzentration- Salzberg schieben- die noch vorhandenen Kräfte dosieren und aus der Hölle die man an der Rossalm erreicht ohne Deffekt wieder raus radeln....das war mein Ziel!
Familie und die Vereinskollegen am letzten Teil der Strecke machten das absolut Unmögliche wahr und ich durfte um 20:33 über die Ziellinie hüpfen.
Ein Abenteuer über 15Std.33min wie ich es nie vergessen werde.

Jetzt bin ich auch ein schwarzer A Fahrer aus unserem Verein nach Christoph Zallinger 2013-Martin Dietmann 2014-Fränky Hufnagl, Ellmauer Michi unserem Wirt und Voglhuber Norbert 2016.

Danke Marion, Danke Valentina & Lorenz, Danke biking6 (mit Fränky Hufnagl der mein Bike pannenfrei machte) und Danke an Goisern für so eine unglaublich geniale Veranstaltung.

An alle Mountainbiker und innen die sich gerne über lange Distanzen quälen: Probiert`s die A-Strecke beim ersten mal kannst du nichts verlieren......nur Erfahrung oder Unvergessliches gewinnen!!

Sepp Putz